Thanássis Valtinós, geboren am 16.12.1932 im Bergdorf Karatoúla Kinourías, Peloponnes, wo er seine Kindheit verbrachte. Wegen häufiger Umzüge der Familie während des Krieges besuchte er verschiedene Gymnasien in Sparta, Gytheio und Tripolis. Seit 1950 in Athen. Nach kurzem Studium an der Pánteios Hochschule für politische Wissenschaften wechselte er auf eine Filmschule über. Als Schriftsteller trat er 1958 mit einer Erzählung in der Zeitschrift „Tachydrómos“ auf. Bekannt wurde er mit der 1963 in der Zeitschrift „Epochés“ erschienenen Novelle „Der Marsch der Neun“ (1984 verfilmt), die den griechischen Bürgerkrieg thematisiert. Der geschichtliche Aspekt blieb mit wenigen Ausnahmen (z. B. „Ble vathí shedón mávro“, Tiefblau fast schwarz, 1985) auch für das weitere Schaffen von Valtinós bestimmend. 1970 schrieb er für den gegen das Militärregime (1967–1974) gerichteten Sammelband „Dekaoktó kímena“ (Achtzehn Texte), mit dem die griechischen Intellektuellen ihr selbstauferlegtes Schweigen brachen. Nach 1974 hielt er sich im Ausland auf, als Gast des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Berlin und als Gast der Universität Iowa (International Writing Program) in den USA. Valtinós hat die „Troerinnen“ des Euripides und die „Orestie“ von Aischylos ins Neugriechische übertragen sowie mehrere Filmdrehbücher verfasst. Er starb am 30.10.2024 in Athen.
* 16. Dezember 1932
† 30. Oktober 2024
von Danae Coulmas
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